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Schrottbücher von Fake-Experten auf Amazon

Artikel über Schrottbücher und Fake-Experten

Bild: Mein Artikel über Schrottbücher in Ver.di Publik: „Billig-Ratgeber von Fake-Experten“

VERBRAUCHERTÄUSCHUNG — Wie Amazon Schrottbücher mit gekauften Bewertungen auf den Markt schwemmt

„Als Amazon einst seinen deutschen Online-Shop eröffnete, präsentierte die virtuelle Buchabteilung vor allem Titel aus Verlagshäusern. Vor rund zehn Jahren kamen viele Selbstverleger hinzu. Amazon wurde zur Plattform für Autor*innen, die Print-On-Demand und die Möglichkeiten des Kindle-Shops nutzen wollten. Diese Selfpublisher bieten auf eigene Verantwortung ihre Werke an, vor allem Unterhaltungsromane und diverse Ratgeber.

Seit einigen Jahren gibt es im Amazon-Shop ein neues Phänomen: eine Flut von billig gemachten Ratgebern, deren Verfasser*innen im Dunkeln bleiben. Diese Taschenbücher und E-Books fallen durch schicke Cover im amerikanischen Stil auf, und oft beeindrucken sie Unerfahrene durch besonders viele Fünf-Sterne-Bewertungen, die schon wenige Wochen nach der Veröffentlichung eingetroffen sind. Beim genaueren Hinschauen erkennt man jedoch oftmals ein unprofessionelles Layout mit sehr großen Abständen, das es ermöglicht, die Seiten mit wenig Text zu füllen.“ (Die Gender-Sternchen hat die Redaktion spendiert.)

So beginnt mein Artikel auf der Verbraucherseite der gewerkschaftlichen Mitgliederzeitung „Ver.di Publik“ (Ausgabe 7/2020), der das Phänomen der so genannten Schrottbücher erklärt. Wie kam es dazu?

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Geld verdienen mit E-Books oder der Reseller-Markt

Vor einigen Monaten dachte ich darüber nach, meine E-Books auch bei Beam-Ebooks anzubieten. Dieser Shop hat sich auf Titel ohne DRM spezialisiert und ist in der Selfpublisher-Szene sehr bekannt. Wie viel man dort tatsächlich verkauft, weiß ich nicht.

Auf der Beam-Website fiel mir allerdings gleich ein Titel auf, der sehr teuer war, obwohl das Cover eher reißerisch und billig wirkte. Und das E-Book kam mir bekannt vor … es stammte offenbar von Sven Meissner, der auf geld-mit-ebooks.de fertige E-Books anbietet.

Diese E-Books sind also zum Weiterverkauf bestimmt. Teilweise werden Titel, Cover und Autorenname ausgetauscht. Ich kenne die aktuellen Konditionen von Sven Meissner nicht, aber es ist durchaus gängig, den Kunden für den Weiterverkauf diverse inhaltliche und technische Veränderungen am E-Book zu erlauben. Auch die empfohlenen Verkaufspreise können angepasst werden, zumindest nach oben.

Reseller-Ebooks auch bei Amazon im Kindle-Shop

Aber nicht nur bei Beam-Ebooks, sondern auch im Kindle-Shop bei Amazon tauchen solche Titel auf – hier ein Beispiel: Weiterlesen

Mein Selfpublisher-Wunschzettel für 2015

Zu diesem Thema könnte ich sicher vieles schreiben, was Amazon als wichtigster Player könnte oder sollte oder müsste, um das Veröffentlichen von E-Books professioneller oder fairer zu gestalten. Doch ich will im realistischen Bereich bleiben und zwei ganz andere Punkte ansprechen:

Ermäßigte Umsatzsteuer für E-Books

Dieses Jahr hat es nicht geklappt, für E-Books sind in Deutschland weiterhin 19 % Mehrwertsteuer fällig. Neuerdings gilt das auch für E-Books von Amazon, die in Deutschland gekauft werden. Bis Ende 2014 fielen nur 3 % nach luxemburgischem Umsatzsteuerrecht an. Für Selbstverleger heißt das, dass die Preise ihrer E-Books steigen oder die Einnahmen pro verkauftem E-Book sinken.

In Frankreich gilt für E-Books bereits der ermäßigte Steuersatz. Womöglich hat es auch Vorteile, dass Deutschland zögerlicher an die Sache rangeht – immerhin müssen E-Books eindeutig von anderen digitalen Produkten abgegrenzt werden. Ich bin gespannt, wie die Kriterien aussehen werden. Wird das Dateiformat eine Rolle spielen, oder die ISBN? Damit kommen wir zu meinem zweiten Punkt: Weiterlesen