Meine Verkaufszahlen und die Konsequenzen

Bei Amazon Kindle Direct Publishing kann man mehr oder weniger in Echtzeit die eigenen Umsätze beobachten, außerdem gibt es einen monatlichen Bericht, der ab Mitte des Folgemonats abrufbar ist. Mein Eindruck ist, dass sich das Wetter in den Verkäufen nieder schlägt: Wurde das Wetter wärmer und sonniger als in den vorausgehenden Tagen, blieben nicht selten die Kunden aus. Auch Ferien und lange Wochenenden sind teilweise spürbar. Meine bisher beste Woche war übrigens diejenige, die auf die Osterferien folgte.

Der Juni war für meinen Schilddrüsen-Ratgeber der schlechteste Kalendermonat: Nur 41 Verkäufe. Im Mai waren es 61, im April immerhin 51. Zuerst dachte ich ja, das hätte vor allem mit den Pfingstferien in einigen Bundesländern und mit dem teils sommerlichen Wetter zu tun, vielleicht auch mit der Fußball-EM. Hinzu kommt aber noch, dass das E-Book nach zwei Monaten nicht mehr bei den Neuerscheinungen gelistet ist.

Da der Buchpreis mit 8,90 Euro für einen Kindle-Ratgeber ohnehin hoch angesetzt ist und für einen Teil der Interessierten über der Schmerzgrenze liegen dürfte, habe ich mich jetzt entschieden, im Sommer mit dem Preis auf 4,90 oder 5,90 Euro runter zu gehen und zu beobachten, wie sich das auswirkt. Die Chance, dass steigende Umsätze die Preissenkung mehr als kompensieren, besteht ja durchaus.

(Eintrag leicht umformuliert, nachdem jemand eine eventuelle Rabattaktion in die Preissenkung hinein deutete, die aber nicht gegeben ist und unzulässig wäre.)

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Createspace kommt – wie sieht es mit der VG Wort aus?

In den USA bietet Amazon über sein Tochterunternehmen Createspace an, Bücher per Print on Demand zu veröffentlichen. Nun kommt Createspace nach Europa und wird dem hier etablierten Anbieter Book on Demand (BoD) Konkurrenz machen. Für mich war BoD nie attraktiv, weil die Preise zu hoch sind und deshalb nur bescheidene Einnahmen erreichbar wären. Bei Createspace erscheinen die Konditionen wesentlich besser.

Im Moment sind die Webseiten von Createspace noch auf den US-Markt ausgerichtet, im Preiskalkulator können aber auch schon zusätzlich Euro-Preise eingetragen werden. Die Bücher sollen in Europa gedruckt werden und kurzfristig lieferbar sein – klingt gut. Jetzt ist noch die Frage offen, wie es um die Qualität der Bücher aus der Presse von Createspace bestellt sein wird.

In Amazons KDP-Foren entspann eine Diskussion, wie es denn mit den Tantiemen der VG Wort aussieht. Ich habe in der Abteilung Wissenschaft angerufen und Folgendes erfahren: Es kommen zweierlei Tantiemen in Frage, nämlich Bibliothek und Wissenschaft. Für die Bibliothekstantieme kommt es darauf an, ob das Buch in öffentlichen Bibliotheken präsent ist und ausgeliehen wird, das läuft also genauso wie bei Büchern aus Verlagen.

Um die Wissenschaftstantieme zu erhalten, muss das Buch in fünf wissenschaftlichen Bibliotheken präsent sein oder 100 Verkäufe erreichen. Die Verkäufe müssen der VG Wort irgendwie nachgewiesen werden. Gemeldet werden kann ein Sach- und Fachbuch bis zum dritten Jahr nach dem Erscheinen, das Jahr der Veröffentlichung zählt mit. Bis dahin müssten dann auch die 100 Verkäufe erreicht sein. Mit meinem Ratgeber wäre das gut machbar – beim E-Book habe ich die 100 gestern oder heute erreicht. Einen VG-Wort-Wahrnehmungsvertrag habe ich schon und habe mich nicht mehr im Detail erkundigt, für welche Tantiemen er nötig ist (für Wissenschaft normalerweise nicht).

Welches ISBN-Angebot bei Createspace gewählt wird, ist der VG Wort übrigens egal.

Bearbeitungsstand: 9. Oktober 2024 – tote Links entfernt

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Amazon, die geschätzte Seitenzahl nervt!

Amazon verkauft in Deutschland mit Abstand die meisten E-Books (siehe Grafik). Amazon bewirbt seine Lesegeräte ständig auf der Startseite. Amazon macht mit Kindle Direct Publishing den Independent-Autoren die Veröffentlichung leichter als die meisten anderen Großen des Buchgeschäfts, und etliche der selbst verlegten E-Books verkaufen sich sehr gut. Seltsam nur, dass Amazon diejenigen Titel, die ausschließlich als E-Book erschienen sind, schlechter stellt als andere Bücher.

Wie sieht das aus? Bei manchen elektronischen Titeln schätzt Amazon automatisch den Umfang in Seiten, bei meinem ist das seit Ostern so. Das hat für die Kundschaft den Vorteil, dass E-Books untereinander der Länge nach etwas besser vergleichbar werden. Das Problem ist, dass die Schätzung sehr knapp bemessen ist, weil sie auf der kleinsten Schriftgröße im Kindle beruht. Andere E-Books, die parallel als gedrucktes Buch erschienen sind, haben den Vorteil, dass bei ihnen anscheinend die reale Seitenzahl der gedruckten Ausgabe übernommen wird und ihnen die fragwürdige Amazon-Schätzung erspart bleibt. (Ich habe es anhand des Buches, das ich gerade lese, geprüft – hier der Werbelink/Affiliate: Triffst du Buddha, töte ihn! von Andreas Altmann umfasst in der gedruckten Ausgabe 256 Seiten, für die Kindle-Ausgabe sind 267 Seiten angegeben, passt etwa. Allerdings ist die Angabe beim Hardcover zu niedrig, und beim Taschenbuch stimmt es wieder – vielleicht ein Fehler des Verlags?)

Die angebliche Seitenzahl wird von Amazon in der Produktinformation leider auch bei solchen E-Books, die nicht als gedruckte Fassung erschienen sind, als „Seitenzahl der Print-Ausgabe“ bezeichnet. Das dürfte irritieren und könnte auch dazu führen, dass Interessierte anfangen, das angebliche Buch im Shop zu suchen – und am Ende einen ganz anderen Artikel kaufen. Alles nicht so schön. Der Amazon-Support hat bisher nur stoisch seine Textbausteine versandt und erklärt, wie die Schätzung der Seitenzahl funktioniert. Und die Technik ist offenbar König.

Hinzu kommt, dass der Umfang der Leseprobe nicht einheitlich ist und sogar bei ein und demselben Titel schwanken kann – bei meinem Ratgeber zur Schilddrüsenunterfunktion sind mal um die elf, mal gut 14 Prozent des gesamten E-Books in der Vorschau (von mir anhand der Zeichenzahl berechnet). Ein Siebtel des Buches als Vorschau finde ich etwas heftig. Daran, dass Amazon mein Problem überhaupt versteht, arbeite ich noch …

Update (19.5.): Ich hatte Amazon gebeten, mein Problem an die technische Abteilung weiter zu leiten. Meine überlange Leseprobe wurde darauf individuell gekürzt und beträgt jetzt weniger als 10 % des Textes. (Danach veränderte ich meine Artikelbeschreibung. Allerdings wurde die Änderung nicht richtig akzeptiert, momentan ist eine längst geänderte Beschreibung online. Wenigstens wurde durch meinen Update-Versuch die Kürzung der Leseprobe nicht auch noch hinfällig geworden …)

Update (28.5.): Ich wollte schon fast alles neu hochladen, doch Amazon hat die veraltete Artikelbeschreibung durch die neue ersetzen können. Außerdem habe ich mir neulich die aktualisierte Fassung des E-Books auf den PC spielen lassen. In Kindle-Seiten gemessen, umfasst die Leseprobe doch genau 10 %, nur in Zeichen gezählt sind es weniger. Bin ja gespannt, wann ich mich wieder traue, was zu ändern – zwei winzige und spät entdeckte Grammatikfehler reichen mir im Moment noch nicht.

Update (5.12.): Amazon hatte den Umfang der Leseprobe tatsächlich so fixiert, dass die Sache mehrere E-Book-Updates überlebte. Mittlerweile ist die Leseprobe kürzer, was mir aber auch recht ist.

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