Seit einigen Tagen gibt es Kindle Unlimited – die Leihbücherei oder Flatrate für E-Books auf Amazon.de. Eine Leihe gab es zwar schon vorher, sie beschränkte sich aber auf Kunden von Amazon Prime und auf die Ausleihe nur eines Titels pro Monat.
Amazon wirbt damit, dass mit Prime über 200.000 E-Books ausgeliehen werden können, bei Kindle Unlimited sind es noch mehr, allerdings ganz überwiegend englischsprachige Titel. Deutschsprachige Titel werden nur aufgenommen, wenn das mit dem Verlag vereinbart ist. Selbst verlegte E-Books von Kindle Direct Publishing kommen automatisch in die Leihbücherei, wenn sie via KDP Select exklusiv auf Amazon angeboten werden. Bei meinem jüngsten E-Book – dem Ernährungsbuch für Schilddrüsen-Patientinnen – habe ich mich probehalber dafür entschieden:
Screenshot: Mein E-Book im Kindle-Shop mit Kindle Unlimited und Amazon Prime Weiterlesen →
Das Autorenleben ist hart, doch die Rettung scheint nahe: Es formiert sich ein Verband der Selfpublisher und freien Autoren, siehe www.selfpublisher-verband.de.
Die Sache erinnert ein wenig an die Diskussion über einen Bloggerverband, die seit bald zehn Jahren immer wieder aufflammt: Eine lose Gruppe von Individualisten, die über ein relativ neues Medium publiziert und teils annimmt, gemeinsame Interessen zu haben, besonders wenn es um abstruse Abmahnungen geht. Den Bloggerverband gibt es bis heute nicht, aber vielleicht machen die Selfpublisher Nägel mit Köpfen. Was ist das Ziel?
Selbstverleger versus Schriftsteller
Es geht um die Abgrenzung von den Verlagsautoren, die im Schriftstellerverband (VS in Ver.di) organisiert sind, um eine gemeinsame Stimme im Umgang mit dem Börsenverein und um günstigere Konditionen bei Dienstleistern – vom Distributor bis zum Grafiker.
Video: Das Leben des Brian – Volksfront von Judäa und Judäische Volksfront
Zuerst einige Infos zu den genannten Verbänden: Der Verband deutscher Schriftsteller nimmt zwar keine Selfpublisher auf, sofern sie keine zusätzlichen Verlagstitel vorweisen können. Doch von diesen Hybridautoren gibt es immer mehr, sodass das Thema auch die Verlagsautoren erreicht. Und wer das Geld vor allem in der Medienbranche verdient, also auch mit Selbstverlag, kann sowieso Mitglied bei Ver.di werden – im Fachbereich Medien. Ob Selfpublishing dort ein Thema ist, hängt auch von den aktiven Mitgliedern ab. Jedenfalls können Mitglieder die Beratung von Mediafon kostenlos nutzen, das ist manchmal sehr hilfreich.
Wer Sachbücher schreibt, könnte der dju in Ver.di beitreten, in der viele Journalisten organisiert sind. Oder den Freischreibern, einem Verein für freie Journalisten, den die Website zum Selfpublisher-Verband als Vorbild nennt, oder einer anderen schon bestehenden Organisation wie den Bücherfrauen oder Webgrrls. Denn was habe ich als Sachbuchautorin mit Leuten gemeinsam, die für 99 Cent Liebesromane verkaufen oder Vampirgeschichten bei Amazon verschenken? Weiterlesen →
Der Juli ist vorbei – ein Anlass, mal wieder einen Blick auf die Verkaufszahlen meiner Patientenratgeber zu werfen.
Mein via Createspace veröffentlichtes Taschenbuch zur Schilddrüsenunterfunktion hält sich gut bei über 100 Verkäufen im Monat – im Juli hat es seinen bisherigen Rekord von 167 Stück erreicht. Hinzu kamen 162 verkaufte E-Books bei Kindle und eins bei Xinxii.
Dagegen ist mein E-Book zur Schilddrüsenüberfunktion ein klarer Flop: Es verkaufte sich im Juli bei Amazon nur ein einziges mal! Erstmals hat ein E-Book von mir im Kindle-Shop einen Verkaufsrang im sechsstelligen Bereich. Wie ist dieser extreme Unterschied bei den Verkaufszahlen möglich, bei sehr ähnlichen und gleichwertigen Inhalten? Hier spielen wohl mehrere Effekte zusammen: Weiterlesen →