Geld verdienen mit E-Books oder der Reseller-Markt

Vor einigen Monaten dachte ich darüber nach, meine E-Books auch bei Beam-Ebooks anzubieten. Dieser Shop hat sich auf Titel ohne DRM spezialisiert und ist in der Selfpublisher-Szene sehr bekannt. Wie viel man dort tatsächlich verkauft, weiß ich nicht.

Auf der Beam-Website fiel mir allerdings gleich ein Titel auf, der sehr teuer war, obwohl das Cover eher reißerisch und billig wirkte. Und das E-Book kam mir bekannt vor … es stammte offenbar von Sven Meissner, der auf geld-mit-ebooks.de fertige E-Books anbietet.

Diese E-Books sind also zum Weiterverkauf bestimmt. Teilweise werden Titel, Cover und Autorenname ausgetauscht. Ich kenne die aktuellen Konditionen von Sven Meissner nicht, aber es ist durchaus gängig, den Kunden für den Weiterverkauf diverse inhaltliche und technische Veränderungen am E-Book zu erlauben. Auch die empfohlenen Verkaufspreise können angepasst werden, zumindest nach oben.

Reseller-Ebooks auch bei Amazon im Kindle-Shop

Aber nicht nur bei Beam-Ebooks, sondern auch im Kindle-Shop bei Amazon tauchen solche Titel auf – hier ein Beispiel: Der Titel Erfolgsstrategien für Loser steht zum Beispiel sechs mal im Kindle-Shop, die Preise liegen zwischen 8,21 und 32,99 Euro (Werbelink).

Manche Wiederverkäufer solcher Reseller-Ebooks haben ihr Angebot anscheinend selbst über Kindle Direct Publishing bei Amazon eingestellt. Andere Anbieter bringen ihre Dutzendware über Distributoren auf den Markt, dort gibt es sogar eine ISBN für den Reseller-Titel. Ich habe mir exemplarisch die AGB von Bookrix angesehen, weil mir dieser Distributor zuerst aufgefallen war. Dort habe ich gar keine eindeutige Ausschlussklausel für Reseller-Titel gefunden – anscheinend kennt man diesen Markt dort gar nicht. Sowohl Beam-Ebooks als auch Bookrix gehören übrigens zu Bastei Lübbe.

Von den Lesern werden diese grellen Titel kaum beachtet, weil ihr Preis-Leistungs-Verhältnis meist viel zu schlecht ist, um mit Titeln von Selbstverlegern und Verlagen mithalten zu können, das offenbaren der schlechte Verkaufsrang (sofern überhaupt vorhanden) und die fehlenden Kundenbewertungen. Warum gibt es diese E-Books dann überhaupt?

So funktioniert(e) der Reseller-Markt für E-Books

Vor fünf Jahren existierten der deutsche Kindle-Shop und heutige Ebook-Markt noch nicht. Unter einem E-Book verstand man ein PDF, das man auf dem Bildschirm des PC oder Laptop las. Mit Reseller-Ebooks konnte man damals angeblich noch Geld verdienen, wenn man für die einzelnen Titel eine gute Verkaufsseite erstellte und damit auf bei passenden Suchbegriffen auf den vorderen Plätzen bei Google lag. Mittlerweile sind Reseller-Titel auch im Epub-Format zu haben, der Schritt zu Mobi und Amazon ist dann nicht mehr groß.


Video (2010): Geld verdienen im Internet mit Sven Meissner – Endlich FREI durch eBooks!

Im Kindle-Shop sieht man nur einen Ausschnitt aus dieser aussterbenden Szene. Etliche Kunden von Sven Meissner kauften offenbar in Erwartung guter Verdienste mit E-Books gleich den fertigen Shop dazu, der im Newsletter beworben wurde. Doch wer alles von der Stange kauft, bietet am Ende dasselbe an wie dutzende andere Mitbewerber – man braucht nur einen Reseller-Titel googeln.

Wer keinen eigenen Shop hat oder mit dem Umsatz unzufrieden ist, versucht womöglich über Amazon und Beam oder über einen Distributor, die Reseller-Titel unter die Leute zu bringen. Doch Geld mit E-Books verdient man leichter, wenn man selbst welche schreibt und zu einem der Qualität angemessenen Preis verkauft. Schließlich ist ein thematisch verwandtes Konkurrenzprodukt nur einen Klick entfernt.

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