Viele Journalisten, Autorinnen und Blogger nutzen das Amazon-Partnerprogramm, wenn sie auf ihrer Website auf eigene Bücher hinweisen oder auch andere Titel empfehlen. Zu erkennen ist das daran, dass der Link zum Artikel eine Tracking-ID enthält (meine lautet beispielsweise ebookautorin-21). Viele Blogger weisen zusätzlich darauf hin, dass es sich um einen Partnerlink handelt, um Werbung als solche zu kennzeichnen. Früher kam es mir kleinlich und uninteressant vor, auf diese Weise ein paar Euro als Provision zu erhalten. Mittlerweile habe ich mich näher damit beschäftigt und sehe es etwas anders.
Provisionen für vermittelte Käufe
Was sind die Vorteile? Zuerst zur Provision: Wenn Webseitenbesucher über den Partnerlink zu Amazon kommen und tatsächlich einkaufen, erhalte ich für die Vermittlung 5 % des Nettopreises.
Nachtrag: Die Regeln und Provisionen für das Partnerprogramm haben sich ab Oktober 2014 grundlegend geändert, siehe verlinkter Eintrag!
Eine Provision gibt es aber nicht nur, wenn der direkt per Link empfohlene Artikel gekauft wird, sondern auch für Käufe ganz anderer Artikel im Shop. Technisch läuft das über Cookies, die Amazon bei den Besuchern des Partnerlinks setzt. Um auf diese Weise spürbare Einkünfte zu erreichen, bräuchte man aber sehr hohe Besucherzahlen – nicht jeder Besucher klickt auf den Link und kauft tatsächlich etwas.
Der besondere Nutzen des Partnerprogramms für Autoren
Womöglich wertvoller als die gelegentlichen Gutschriften auf dem Konto ist etwas anderes: Durch das Partnerprogramm erhalte ich sehr interessante Statistiken von Amazon. Ich kann nachsehen, wie viele Besucher meine E-Books, mein Buch oder andere von mir empfohlene Artikel tatsächlich gekauft haben – ohne das Partnerprogramm würde ich das nicht erfahren. Wer mit eigenen Titeln auf Amazon gute Verkaufszahlen erreicht, gibt sich womöglich der Illusion hin, das sei in erster Linie das Resultat der eigenen Online-Aktivitäten im Blog, auf Facebook, auf Twitter oder sonstwo. Schließlich heißt es ja immer, dass Social Media für Autoren und besonders für Selfpublisher so wichtig ist. Ob sich meine eigenen Aktivitäten tatsächlich in zusätzlichen Verkäufen niedergeschlagen haben, kann ich in den Berichten des Partnerprogramms nachprüfen, die täglich aktualisiert werden.
Ich kann das Partnerprogramm also weiterempfehlen, wofür es übrigens keine Provision gibt. Das gilt besonders für Autoren, die via Kindle Direct Publishing und Createspace veröffentlichen und in erster Linie auf Amazon verkaufen. Anmelden kann man sich hier, diesen Link findet man außerdem auf jeder einzelnen Seite auf Amazon.de wieder, ganz unten bei „Geld verdienen mit Amazon“. Auch einige andere große und kleine Online-Shops bieten Partnerprogramme an, zum Beispiel Buecher.de, Ebook.de und Beam-Ebooks.de, außerdem einige Verlage und Buchhandelsketten.
Vor dem Einsatz die Spielregeln beachten
Für Verlagsautoren ist die Sache womöglich etwas komplizierter: Manche haben nämlich einen Vertrag, nach dem sich das Honorar nicht aus dem Nettoladenpreis errechnet, sondern etwas umständlicher und intransparenter aus dem Verlagsabgabepreis. Dieser dürfte aber bei Amazon geringer sein als in kleinen Buchhandlungen. Andererseits können Amazon-Verkäufe ein besseres Ranking und weitere Verkäufe nach sich ziehen.
Affiliate-Marketing, also die Verwendung von Partnerprogrammen, ist übrigens bei den meisten Anbietern von Gratis-Blogs nicht erlaubt. Wie es beim einzelnen Hoster sowie bei kostenpflichtigen Angeboten aussieht, ergibt sich aus den AGB. Wer alle Freiheiten haben will, ist wohl mit einem selbst gehosteten Blog am besten dran. (Siehe auch WordPress.com oder WordPress.org: Unterschiede und Tipps)
Nur wegen eines Partnerprogramms braucht man nicht zwingend einen Gewerbeschein. Autoren können sich gegenüber dem Finanzamt auf den Standpunkt stellen, dass das Partnerprogramm der Vermarktung der eigenen Bücher dient, was zur freiberuflichen Tätigkeit gehört. Im Zweifel klärt man das einfach vorher. Versteuern muss man die Einnahmen natürlich genauso wie die Bucheinnahmen – auch ohne Gewerbeschein.
Stand des Artikels: 2. September 2021
Danke für den Tipp zum kostenlosen Buchmarketing-Guide :)
Gerne. Bei Xinxii lässt sich der Buchmarketing-Guide auch als PDF und Epub finden. Hatte gestern gar nicht dran gedacht, weil es ja in erster Linie um das Amazon-Partnerprogramm ging.
Einzelne Amazon-Links werden bei Gratis-Blogs teils geduldet, solange das Blog keine einzige Werbeschleuder ist. Gefährlicher ist,d aß man in dem Moment nach Auffassung vieler ein gewerblicher Blogger wird. Ob das erhöhte Abmahnrisiko für die paar Cent angebracht ist, muß jeder selbst entscheiden.
Und den Aspekt der Statistik fand ich auch immer am nützlichsten. Ich habe seinerzeit ja auch in Artikel PP-Links gesetzt, für die ich zwar nichts bekomme, weil ich die zugehörigen Accounts bzw. Auszahlungsangaben mit der Aufgabe des Gewerbes im Jahr 2000 stillegen mußte – aber ich konnte dennoch noch sehen, ob jemand dort ein Buch gekauft hat.
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